Werkstoffinformationsblatt 1.3964

1.3964

X 2 CrNiMnMoNNb 21-16-5-3

nichtrostender austenitischer Chrom-Nickel-Stahl mit Niobstabilisierung für nichtmagnetische Anwendungen

Aktuelle und veraltete Normen

SEW 390 1.3964 / X 2 CrNiMnMoNNb 21-16-5-3

Kurzbeschreibung

1.3964 zeigt aufgrund seines hohen Legierungsgehaltes nichtmagnetische Eigenschaften. Aus diesem hohen Gehalt an Legierungselementen resultieren auch hohe Zugfestigkeiten und Streckgrenzen. Die mechanischen Eigenschaften sind mit einer guten Korrosionsbeständigkeit, speziell in Meerwasser und küstennahen Umgebungen.

Chemische Zusammensetzung, Masseanteil in %

CSiMnPSCrMoNiNbN
min.4,0020,003,0015,00,20
max.≤ 0,03≤ 1,006,00≤ 0,025≤ 0,01021,53,5017,0≤ 0,250,35

Mechanische Eigenschaften bei Raumtemperatur

Behandlungszustand0,2%-
Dehngrenze Rp0,2 N/mm² min.

Zugfestigkeit Rm N/mm²Bruchdehnung A, % min. längs
Bruchdehnung A, % min. querKerbschlagarbeit
(ISO-V) A, J min. längs
Kerbschlagarbeit
(ISO-V) A, J min. quer
Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion bei Prüfung nach
DIN 50914 im Behandlungs-zustand nach Spalte 3
Relative magne-tische Permea-bilität µ höchstensGeltungsbereich (Dicke bzw. Wanddicke)
Fl = Flacherzeug-nisse
St = Stabstahl
Sch = Schmiede-stücke
R = Röhre
D = Walzdraht
abgeschreckt430700-950353555gegeben1,01Fl ≤ 100 mm
365700-95035308555gegeben1,01St ≤ 300 mm
Sch ≤ 300 mm
D > 6 ≤ 20 mm

Lieferzustand

lösungsgeglüht abgeschreckt

Allgemeine Eigenschaften

  • Korrosionsbeständigkeit:
  • mechanische Eigenschaften:
  • Schmiedbarkeit:
  • Schweißeignung:
  • Spanbarkeit:
  • sehr gut
  • gut
  • mittel
  • gut
  • mittel

Besondere Eigenschaften

nicht magnetisierbar
amagnetische Güte (µr ≤ 1,04)

Anwendungsbereich

Amagnetische Bauteile
Schiffsbau

Hinweis: Alternativwerkstoffe 1.3952 oder 1.3974

Verarbeitung

  • Automatenbearbeitung:
  • Spangebende Verarbeitung:
  • Freiform- und Gesenkschmieden:
  • Kaltumformung:
  • Kaltstauchen:
  • nein
  • ja
  • ja
  • nicht üblich
  • nicht üblich

Physikalische Eigenschaften

Dichte (kg/dm³)7,90
elektr. Widerstand bei 20°C (Ω mm²/m)0,70
Magnetisierbarkeitnicht vorhanden
Wärmeleitfähigkeit bei 20°C (W/m K)14
spez. Wärmekapazität bei 20°C (J/kg K)460
mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert (10-6 K-1):
20 – 100°C15,7
20 – 200°C17,0
20 – 300°C17,5
20 – 400°C17,8

Korrosionsbeständigkeit (PRE = 33,1 – 38,6)*

1.3964 zeigt eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit in ländlichen, industriellen und küstennahen Umgebungen. Unter der Voraussetzung, dass die Säurekonzentrationen nicht zu hoch sind, kann dieser Werkstoff auch in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie Verwendung finden. 1.3964 kann in chloridhaltigen Medien eingesetz werden, sowie in kalter Salpetersäure und organischen Säurelösungen. Da der Stahl auch nach dem Schweißen gegenüber interkristalliner Korrosion beständig ist, genügt er folgenden genormten Prüfverfahren:
AFNOR NF 05-159 – ASTM A262-75. Practice E – DIN 50914

* Zu beachten ist, dass hohe Gehalte an Mangan die Beständigkeit gegen Lochfraßkorrosion ungünstig beeinflussen können, d. h. obwohl dieser Stahl gegen Seewasser beständig ist, weist er eine geringere Beständigkeit gegen Lochfraß auf als ein vergleichsweise niedriglegierter manganfreier Edelstahl.

Wärmebehandlung / Mechanische Eigenschaften

Die Bedingungen, die bei diesem Stahl zu optimalen Eigenschaften bezüglich Verarbeitung und Verwendung führen, bestehen in einem Halten zwischen 1.020°C und 1.050°C mit anschließend rascher Abkühlung an Luft oder in Wasser. In diesem Zustand gelten die folgenden Werte für die mechanischen Eigenschaften:
Streckgrenze (N/mm²) Rp0,2
Norm ≥ 365
Zugfestigkeit (N/mm²) Rm700 – 950
Bruchdehnung (%) A5≥ 35
Kerbschlagarbeit (J) 25°C ISO-V≥ 85
Für dickere Abmessungen (d ≥ 160 mm) müssen die mechanischen Eigenschaften vereinbart werden, oder die Lieferung geschieht in Anlehnung an die angegebenen Werte.

Magnetische Permeabilität

Die niedrige magnetische Permeabilität des 1.3964 beruht auf seiner austenitischen Gefügeausbildung.

Schweißen

Wegen des abgesenkten Kohlenstoffgehaltes besteht beim 1.3964 keine Gefahr der Bildung von Chromkarbiden. Sollte ein Schweißzusatz verwendet werden, so empfehlen sich 1.3954 und 1.3984. Wird aus Gründen der Fertigung die Wärmenachbehandlung einer Schweißkonstrukiton für notwendig erachtet (z. B. nach starker Kaltumformung oder aufgrund der Wandstärke), so kann dies bei den unter Wärmebehandlung genannten Bedingungen vorgenommen werden.

Schmieden

Beim Schmieden von 1.3964 wird das Werkstück üblicherweise auf Temperaturen zwsichen 950°C – 1.150°C vorerwärmt. Geschmiedet wird im Bereich zwischen 1.100°C – 900°C. Im Anschluss ist eine rasche Abkühlung an Luft oder in Wasser notwendig, um die Bildung von unerwünschten Phasen zu vermeiden, die einen ungünstigen Einfluss auf die Korrosionsbeständigkeit und/oder auf die mechanischen Eigenschaften haben können.

Spanende Bearbeitung

Aufgrund seines hohen Legierungsgehaltes ist 1.3964 nur schwierig zu zerspanen. Für diesen Stahl möchten wir Ihnen bei der Verwendung von beschichteten Hartmetallwerkzeugen die folgenden Drehbedingungen (m/min) vorschlagen.
  • „Lösungsgeglüht, Rm 560-640 N/mm²“
  • Spantiefe (mm)
  • Vorschub (mm/U)
  • Schnittgeschwindigkeit (m/min)
  • 6
  • 0,5
  • 110
  • 3
  • 0,4
  • 125
  • 1
  • 0,2
  • 150

Alle Angaben sind ohne Gewähr und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt.

Beispiele aus unserem Stahl-Shop

(Preise zzgl. Versand- und Verpackungskosten)

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